Der Rumpf - Übersicht

Der Rumpf wird nach Bauplan mit 6mm und 9mm Bootsbausperrholz erstellt. Hier der Planausschnitt. 

Das Schwert

Begonnen wird aber nicht mit dem Rumpf, sondern mit dem Schwert: der Schwertkasten im Rumpf wird nämlich an das Maß des Schwertes angepasst. 

Zunächst wird die Grundform aus zwei 15mm- Sperrholzplatten zugeschnitten. Das Profil wird in mehreren Stufen mit einer Fräse abgenommen und dann verschliffen.

 

Innen werden zwei Taschen für den zwischenzeitlich gegossenen Ballast ausgefräst. Dabei wurden ein Paar diagonal angeordnete Schrauben verwendet, um dieselbe Lage wiederzufinden. 

 

Zuletzt werden die Hälften mit reichlich Epoxy verklebt. Dabei wurde über dem Ballast ein größeres Loch gelassen, um das Entweichen von überschüssigen Kleber zu ermöglichen.

 

Das Schwert ist fertig lackiert.  Ich habe am unteren Ende eine Mulde eingebracht. Falls das Schwert bei einer Kenterung zu-rückschlägt, ragt diese Ecke noch zwischen den Kuven hoch und ich kann das Schwert herausziehen, um das Boot aufzurichten.

Reine Arbeitszeit für's Schwert: 18 Stunden.

Das Sperrholz ist da...

Ich habe mir tatsächlich einen Bausatz gegönnt. Das Übertragen und Aussägen der Teile ist zwar nicht schwer, aber wie ich von meinem Eigenbau- Kanadier weiß, sehr platz- und zeitraubend. Im Sinne des häuslichen Friedens und der fortschreitenden Jahreszeit (es ist schon Mitte August und ich "muss" noch 2 Wochen in Urlaub...) habe ich mir das gegönnt.

 

Leider war die Zeitersparnis nicht so groß wie erhofft, weil SCA einige Änderungen vorgenommen hat, die nicht zu 100% in den Fräsdaten nachgezogen wurden. Und wenn es die ersten Unstimmigkeiten gibt, misst man eben doch Alles nochmal nach- eine gute Entscheidung... Alles in Allem war der Bausatz trotzdem die richtige Wahl. Ich hatte vorab den richtigen Riecher und habe mir eine zusätzliche Platte 9mm Sperrholz bestellt- damit konnte ich sowohl die Fehler bereinigen als auch "meine" Anpassungen bauen: Aufdopplungen für diverse Luken und Befestigungspunkte. Die größte Anpassung war die Aufdopplung des kompletten Hecks, um später evtl. einen Außenborder montieren zu können.

Nun kam die "Lieblingsarbeit" jedes Handwerkers: Beschichten, Schleifen, Beschichten, ....

 

Es ist sehr viel leichter, ebene Teile zu Schleifen. Voarab-Tests haben gezeigt, dass die Haftung von Eopxy auf einer bereits beschichteten Fläche immer noch fest genug ist, das darunterliegende Holz zu zerreißen. Also entschied ich, Alles vorab 2x zu Beschichten- eine gleichermaßen langwierige wie langweilige Arbeit. Doch schließlich, nach rund 70 Stunden kleistern und schleifen, war die Vorbereitung abgeschlossen.

Der Aufbau beginnt...

Mit dem Bau der Helling endet die langwierige Phase der Vorbereitung und SØSYG nimmt Formen an. Zunächst werden die Längsträger mit den achteren Spanten ausgerichtet und montiert. Die Verbindungen werden mit angedickten Epoxy erstellt. Dazu wird mit einer Spritztüte zum Tortenverzieren das EP aufgetragen und mit einer Rundspachtel abgezogen. Nach einigen Stunden wird die Naht mit einem Pinsel mit Spiritus angefeuchtet und mit dem Finger geglättet.

Das Schwert wurde vor Verkleben des Schwertkastens sicherheitshalber eingesetzt und der Verlauf des Aufholers definiert. Das Loch für das Zugseil wurde mit einer Kupferseele ausgestattet, die ich zum Schutz gegen Schamfielen des Aufholers am Seileinlauf aufgeweitet habe.

 

Weiter  ging's mit dem Steven und den vorderen Spanten, die auch den Mastkoker beheimaten.

Anschließend wurden die Planken mit  Draht oder Kabelbindern fixiert und dann aufgeklebt.

 

Die Hohlkehlen wurden wieder mit Harz- Holz- Gemisch verspachtelt.

 

 

Die letzten Außenarbeiten des Jahres 2018 waren die Montage der Sitzauflagen und des Cockpitbodens.

 

Am 20.10.2018 ereilt mich dann das Schicksal: Es wird zu kalt zum Bauen. Nicht für mich, aber das Harz benötigt mittlerweile fast 1 Woche zur vollen Aushärtung. Baustopp!

 

Das Bautagebuch zählt -ohne Beschaffung und Planung- 216 Arbeitsstunden.

Der längste Winter...

Dafür dass der Sperrholz erst Mitte August kam, kann sich der Baufortschritt zwar sehen lassen, aber nach gut 6 Wochen intensiver Bautätigkeit am Rumpf kamen 25 Wochen und 1 Tag Unterbrechung! Eine harte Prüfung! Der Winter wurde also mit Lektüre (Bobby Schenk, Montessier, Erdmann, Gebhard...) und Kleinarbeiten wie Spleißen, Klampen herstellen und dem Ruder zugebracht, damit der Kleinkram am Ende nicht zum Bremsklotz wird.

Endlich: Die Bausaison 2019 beginnt!


 

Ich habe noch nie so ungeduldig auf das Ansteigen der Temperaturen im Frühjahr gewartet- am 14.4. war es endlich soweit: Mit einem Großputz wurde die Garagensaison 2019 eröffnet. Nächste Stationen:

  • diverse Befestigungslöcher bohren und mit Harz versiegeln: 
    groß Vorbohren - Vergießen - auf Gebrauchsmaß bohren
  • Zurichten und Aufkleben der Längsträger
    Alle Längsleisten werden 2- teilig gebaut, da die Leisten in 2 Achsen stark gebogen werden.
  • Aufbringen des Decks
  • Bau der Kabine

 

Mit Spanngurten wird das Kabinendach gebändigt.

Schließen des Decks: Die Längsstringer haben sich heftig gewehrt...

 

Wieder 10 Schraubzwingen dazu gekauft ;-)

 

Vob nun an ging Alles recht schnell...


Fertigstellung in 10 Wochen...


Nach 7.500€ und 500 Stunden Bauzeit: Endlich Jungfernfahrt!

 

 

Was es sonst noch zu meiner Scamp zu sagen gibt, könnt Ihr auf meinem Youtube- Kanal Martins Dock verfolgen...

 

Viel Spaß!